Hast du im Moment das Gefühl, dass es mit deinem Bullet Journal einfach nicht so passt? Dann ist dieser Artikel das Richtige für dich.
Eigentlich findest du Bullet Journaling großartig. Die Flexibilität, alles unterzubringen, was man selber im Alltag braucht und nicht durch Vorgaben wie in klassischen Kalendern eingeschränkt zu sein. Die Möglichkeit, jeden Tag etwas Neues auszuprobieren und seine Kreativität voll auszuleben.
Das Konzept des Bullet Journals klingt ziemlich perfekt, oder?
Trotzdem gibt es – auch bei mir – immer wieder Tage, wo es einfach nervt und man keine Lust hat, sich die Zeit zu nehmen, um die nächste Woche oder nur den nächsten Tag vorzubereiten.
Wenn das mal einen Tag so ist, okay. Wenn das aber über einen längeren Zeitraum so geht, stimmt vielleicht etwas mehr dahinter nicht. Es gibt eine Menge potentielle Gründe, warum du mit deinem Bullet Journal gerade nicht glücklich bist, obwohl du das Konzept eigentlich so toll findest. Vier davon möchte ich dir in diesem Blogartikel zeigen – vielleicht entdeckst du dich ja darin wieder?
1. Du setzt dich zu sehr unter Druck, dass alles „perfekt“ sein muss
Das erleben wir immer wieder, zum Beispiel bei Facebook. Dort schreiben immer mal wieder Leute, dass sie sich super gerne Fotos von anderen Bullet Journals anschauen, sie aber ihre eigenen noch nicht posten möchten, weil sie dazu noch nicht weit genug sind.
Das finde ich jedes Mal sehr schade! Natürlich kann jeder selber entscheiden, was man zeigen möchte und was nicht, gar keine Frage. Aber ich bin mir sicher, dass durch jedes Foto jemand anders inspiriert werden kann!
Die Bilder im Internet, die auf Instagram und Pinterest zu finden sind, vermitteln den Eindruck von Bullet Journals, die perfekt und sehr aufwendig gestaltet sind. Dabei sieht wohl KEIN Bullet Journal auf jeder einzelnen Seite so aus! Meins auf jeden Fall nicht.
Fehler gehören einfach dazu. Sie machen dein Bullet Journal nicht weniger hilfreich oder nützlich!
Und natürlich macht es großen Spaß, Seiten im Bullet Journal extra schön zu gestalten – aber das sollte dich nicht davon abhalten, dein Bullet Journal dafür zu benutzen, wofür es da ist: Dein alltägliches Leben zu planen und zu organisieren, um den Überblick über alles Wichtige zu behalten.
Was du dagegen tun kannst
Sieh es nicht zu verbissen. Fehler im Bullet Journal kann man leicht überdecken, zum Beispiel mit Washi Tape oder, wenn du die ganze Seite nicht magst, mit Bildern aus Zeitschriften oder Fotos (das macht Theresa im Moment gerne und es sieht super aus!).
Kleinere Fehler, wie beispielsweise der falsche Wochentag oder das falsche Datum, werden dich morgen eh nicht mehr stören, weil sie dann schon nicht mehr relevant sind. Also: kein Stress! Meine Fehler im Bullet Journal habe ich übrigens mal in einem Blogartikel gezeigt.
2. Du nutzt zu viele Tracker und Übersichten, die du eigentlich gar nicht brauchst
Das ist etwas, was ich von mir selber nur allzu gut kenne – besonders vor zwei Jahren in meinem allerersten Bullet Journal war das bei mir sehr extrem, und auch danach tauchte es immer mal wieder auf.
Ich habe einfach immer weiter Seiten von Pinterest übernommen, weil ich sie einfach schön fand. Ich habe mir aber gar keine Gedanken darüber gemacht, ob der Tracker oder die Übersicht bei mir überhaupt Sinn macht!
Das hat dazu geführt, dass ich jede Menge gefüllte Seiten hatte, die ich aber kein einziges Mal genutzt habe. Das hat mich wahnsinnig genervt! Vielleicht kennst du das auch?
Was du dagegen tun kannst
Es darf auch einfach sein! Es darf auch einfach sein! Dein Bullet Journal wird nicht „besser“, nur weil du ständig neue Tracker und Listen hinzufügst. Das sorgt eher für ein Stressgefühl, was natürlich absolut nicht Sinn der Sache ist.
Überlege dir also, ob ein Tracker für dich wirklich Sinn machen kann. Hast du vor Nutzung des Bullet Journals bereits jede Woche einen Essensplan erstellt? Dann kannst du das natürlich im Bullet Journal übernehmen. Wenn du dir aber noch nie über so etwas Gedanken gemacht hast, wirst es wohl auch einfach nicht brauchen!
3. Du bist immer auf der Suche nach neuen Ideen, obwohl du das für dich perfekte System schon gefunden hast
Dieser dritte Grund knüpft ziemlich nahtlos an den zweiten an. Vielleicht bist du nämlich auch deswegen nicht glücklich, weil du eigentlich schon das für dich perfekte System gefunden hast – es aber noch nicht realisiert hast!
Wenn du nämlich das richtige System für dich gefunden hast, brauchst du keine weiteren Tracker, keine Listen, keine Challenges. Dann musst du nicht ständig nach neuen Ideen suchen :)
Das ist übrigens auch ein Punkt, der sehr gut zu mir passt. Ich nutze aktuell eigentlich nur noch meine Wochen- und Tagesübersichten und hin und wieder mache ich mal ein paar Notizen. Das brauche ich, um den Überblick über sämtliche Projekte und To Do’s zu behalten, und es hilft mir total, jeden Tag zu priorisieren, was gerade wichtig und dringend ist und was nicht.
Aber mehr brauche ich nicht. Keine Tracker! Das zu akzeptieren, ist mir echt schwergefallen, weil ich dachte, das geht so ja nicht. Ich muss ja noch mehr machen. Aber das ist natürlich absoluter Quatsch!
Ich habe das System gefunden, was für mich gerade perfekt ist. Dann kann ich es auch einfach so nutzen und muss nicht ständig nach neuen Ideen suchen.
Was du dagegen tun kannst
Akzeptiere, dass dein Bullet Journal so gerade super ist! Das ist ja niemals in Stein gemeißelt, wenn sich bei dir etwas verändert und du merkst, jetzt würde ein Habit Tracker gerade doch wieder gut tun, dann kannst du das ja jeden Tag ändern.
Wenn du gerade genau die Übersichten oder Tracker für dich gefunden hast, die dir helfen, dann ist das doch super!
4. Du investierst zu viel Zeit, anstatt dich auf das Wesentliche zu konzentrieren
„Bullet Journaling ist total aufwendig!“ – Nein, ist es nicht!
Wenn du genau die Übersichten, Tracker und Listen gefunden hast, die für dich gerade perfekt sind (siehe Grund 3), dann wird es dir auch nicht so vorkommen, als hättest du keine Zeit dafür.
Man kann auch in 5 Minuten am Tag sein Bullet Journal führen :)
Was du dagegen tun kannst
Es muss nicht immer der mega aufwendige Schriftzug sein, auch hier gilt: Es darf auch einfach sein. Wenn du gerade einen stressigen Tag hast, dann konzentriere dich auf das Wesentliche, zum Beispiel die Planung des nächsten Tages. Alles andere ist dann nicht so wichtig!
Gar nichts zu machen, weil du denkst, dass du so viel Zeit jeden Tag investieren musst, wird aber nur dafür sorgen, dass du weiterhin nicht glücklich mit deinem Bullet Journal bist.
Fazit: Es darf auch einfach sein
Und, konntest du dich in einem (oder mehreren) dieser Gründe wiederfinden? Ich habe ja geschrieben, dass auf mich auf jeden Fall ein paar dieser Punkte zugetroffen haben. Manchmal habe ich dann auch einfach mal eine Woche Pause gemacht, um dann zu merken, dass es ohne Bullet Journal doch irgendwie nicht geht – mir hat einfach komplett der Überblick gefehlt!
Bist du auch manchmal unzufrieden oder unglücklich mit deinem Bullet Journal? Woran liegt das? Schreib es gerne in die Kommentare :)
Hallo, zuerst einmal vielen Dank für euren sehr inspirierenden und tollen Blog zum Bullet Journal. Ich nutze das Sytem erst seit Anfang November und bin sehr begeistert davon. Ich halte mein BuJo eher minimalistisch da ich zwar im Kopf viele kreative Ideen habe, aber leider nicht mit dem notwendigen Talent in der Umsetzung gesegnet bin ?
Nun ist der Dezember angebrochen und ich habe direkt das erste Verständnisprobem, was mich doch etwas beschäftigt. Ich nutze die Monats- und dann eine Wochenübersicht. Wann erstelle ich die kommende Monatsübersicht wenn der Monatswechsel in die Mitte der Woche fällt? Den Dezember habe ich jetzt quasi nach dem 2.12. erstellt. So richtig stellt mich das aber nicht zufrieden, da ich gern einen Monat komplett haben würde. Ich hoffe ihr versteht was ich meine ? Wie handhabt ihr das?
VG Stella
Hi Stella,
danke für deinen Kommentar! Ich selber habe da tatsächlich keine feste Regel für, ich mache das so, wie es gerade passt. In dem konkreten Fall jetzt habe ich zum Beispiel meine Tagesübersicht vom 01.12. noch vor der Dezember Monatsübersicht gehabt, und die für den 02.12. dann danach. Mich stört das überhaupt nicht, es hat eben gerade vom Platz am besten so gepasst.
Und die Wochenübersicht fällt bei mir immer in den Monat, der mehr Tage in der Woche hat. Da ja der Großteil der Woche noch im November war, habe ich die Wochenübersicht eben noch zum Dezember gezählt.
Liebe Grüße, Lea
Hallo!
Ich war anfangs super begeistert vom BuJo und habe viele Ideen übernommen. Irgendwann kam ich nicht mehr hinterher und mein BuJo liegt nun seit gut einem halben Jahr in der Ecke. Ich merke aber, dass ich es vermisse und mir die einfachen Basics sehr viel Struktur gegeben haben, weshalb ich gerne einen Neuanfang wagen möchte. Nun bin ich aber unschlüssig, ob ich das alte einfach weiter führen soll und dann ggf. mitten im Jahr ein neues Notizbuch kaufen muss oder ob ich den Jahreswechsel nutzen sollte und direkt ein neues frisches BuJo anfange (was ein bisschen gegen meine Nachhaltigkeitsvorsätze verstoßen würde). Was meint Ihr wie sich ein Neuanfang besser umsetzen lässt? Oder startet Ihr grundsätzlich zum Jahreswechsel ein neues BuJo?
Hi Jenny,
danke für deinen Kommentar. Ich habe meine bisherigen Bullet Journals immer über den Jahreswechsel hinaus geführt, eben bis sie voll waren. Dieses Jahr werde ich es aber anders machen und im Januar ein neues starten, auch wenn ich im alten noch sehr viel Platz habe. Das empfiehlt übrigens auch Ryder Carroll in seinem Buch, einfach weil ein neues Jahr doch auch immer so etwas wie ein Neustart ist.
Von daher würde ich dir gerade dann, wenn es für dich eh ein Neuanfang sein soll, auch ein neues Notizbuch empfehlen. Vielleicht findest du für die restlichen Seiten im anderen ja noch eine andere Verwendung?
Liebe Grüße, Lea
Ich fange immer wieder an mit Bullet Journals und lasse sie dann immer wieder liegen. Meistens, weil ich gar nicht groß dazu komme, im Alltagstrubel viel einzutragen und meistens auch, weil es gar nicht soviel einzutragen gibt.
Das erste Bullet Journal war mir auch schlicht zu schwer, um es immer dabei zu haben. (Leuchtturm A5)
Ich hab eine Jahresübersicht, die reicht mir aus. Eine Monatsübersicht brauch ich gar nicht. Den Monat vorbereiten mach ich auch nicht mehr, brauch ich meistens gar nicht. Ich schreib eher den aktuellen Tag hin und überlege, was irgendwie wichtig ist.
Und dann bleibt es irgendwann mitten in einem Monat stehen und wenn dann zwei, drei Monate später mal wieder was anfällt, denk ich wieder dran.
Bei einem normalen Kalender fehlt mir dann wiederum doch oft der Platz, wenn ich dann wirklich mal Listen machen will. Das ist der Grund, warum ich ständig zwischen beiden Systemen hin und herwechsele, auch mehrmals in einem Jahr, und doch nicht glücklich werde.
Danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst! Das Gute ist ja, dass es im Bullet Journal überhaupt kein Problem ist, wenn mal ein paar Tagen, Wochen oder auch Monate fehlen :) du kannst einfach wieder einsteigen.
Schade dass darauf nie eine Antwort kam, denn das ist auch mein Problem. Teilweise.
Ich führe es, dann wieder nicht.
Ich schreib Termine rein, schau dann aber nicht mehr rein. Und so weiter.
Worauf genau kam keine Antwort? :) Wenn du z.B. Termine reinschreibst, dann aber im Bullet Journal überhaupt nicht drauf achtest oder nicht reinguckst, dann brauchst du dein Journal dafür vielleicht auch gar nicht. Mir geht’s da ähnlich, ich habe meine Termine auch vor allem in meinem iPhone Kalender. Ich schreib sie mir dann auch in meine Wochenübersicht, aber nur um meine To do’s zeitlich drumherum planen zu können. Einige Zeit lang habe ich z.B. auch Tracker angelegt und danach nie genutzt – was mir aber auch nur gezeigt hat, dass ich sie offensichtlich einfach nicht brauche. Du kannst ja komplett individuell schauen, wie du dein Bullet Journal nutzen möchtest, damit es dir wirklich weiterhilft!