In der Tagesübersicht organisierst du deine täglichen To Do’s und Termine. Zusätzliche Features erhöhen den Nutzen.
Nachdem ich in den letzten Wochen bereits drei Module des originalen Bullet Journal Systems vorgestellt habe, widmen wir uns heute dem letzten Modul: der Tagesübersicht.
Hier findest du die anderen Beiträge aus dieser Reihe:
- Wie funktioniert der Bullet Journal Index?
- Die Zukunft planen: So gestaltest du den Future Log
- 5 Ideen für deine Monatsübersicht
Anders als in meinem Beitrag über die Monatsübersicht möchte ich dir heute aber nicht (nur) zeigen, wie du diese gestalten kannst. Das steht für mich bei der Tagesübersicht nicht unbedingt im Vordergrund. Viel mehr soll es heute darum gehen, dir zu zeigen, warum die Tagesübersicht im Bullet Journal für mich so wichtig ist.
Ich werde aber auch auf einige „Features“ eingehen, die du alltäglich hier benutzen kannst. Diese kannst du dann gerne selber ausprobieren, ob sie für dich funktionieren. :)
So funktioniert die klassische Tagesübersicht
In deine Tagesübersicht schreibst du, wie der Name schon sagt, alles, was für den jeweiligen Tag relevant ist. Das sind dann normalerweise Termine (falls welche anstehen) und To Do’s. Auch Notizen trägst du hier ein, das können dann zum Beispiel Dinge sein, die du gerne im Kopf behalten möchtest, die aber thematisch nicht zu deinen Sammlungen oder Listen passen.
Hier kommt dann auch deine Legende zum Einsatz. Diese legst du selber fest, Ryder Carroll hat sie aber prinzipiell so erdacht:
Du kannst sie dir so anpassen, wie sie dir am besten gefällt. Ich markiere meine Prioritäten zum Beispiel immer mit einem Ausrufezeichen, nicht mit einem Sternchen. Das erschien mir anfangs irgendwie sinnvoller und dann bin ich dabei geblieben.
Wann plane ich die Tage?
Grundsätzlich macht es recht wenig Sinn, wenn du deine Tage schon sehr weit im Voraus planst. Du kannst schließlich vorher nicht unbedingt einschätzen, wie viel Platz du für die Eintragungen benötigst – und dann hast du vielleicht zu viel (was nicht ganz so schlimm wäre, Lücken kriegt man eigentlich immer gefüllt) oder zu wenig Platz (dann wird es sehr kompliziert).
Am besten ist es also, immer erst am Abend vorher den kommenden Tag zu planen. Am Morgen selber finde ich auch immer etwas unpraktisch, ich mag es, direkt zu wissen, was ich zu tun habe und nicht erst noch zu planen.
Wenn du aber eher der Typ dafür bist, dich morgens erstmal mit deinem Bullet Journal hinzusetzen, dann ist das vielleicht auch eine gute Option für dich.
Darum ist die Tagesübersicht so hilfreich
Ich habe schon oft gelesen, dass Leute die Tagesübersichten nicht nutzen, weil sie nicht besonders viele Termine oder tagesspezifische To Do’s haben. Das kann ich sehr gut nachvollziehen, mir ging das eine Zeit lang auch so.
Ich habe dann die paar Dinge, die ich so erledigen musste, einfach in meine Wochenübersichten eingetragen und dann im Laufe der Woche abgehakt, je nachdem wie es am besten gepasst hat. Das habe ich vor allem in der Zeit so gemacht, als ich zwei Mal die Woche Vorlesung hatte und sonst arbeiten war. Da sah eigentlich jede Woche gleich aus, viele extra Termine oder Verabredungen hatte ich auch nicht – das hat alles gut in eine Wochenübersicht gepasst.
Während ich meine Bachelorarbeit geschrieben habe, waren die Tagesübersichten allerdings unverzichtbar. Ich habe mir jeweils abends überlegt, welche Dinge ich dafür am nächsten Tag machen muss. Das hat mir eine sehr gute Struktur gegeben und dafür gesorgt, dass ich nichts wichtiges vergessen habe, was ich dann auf den letzten Drücker noch hätte erledigen müssen.
Der September war übrigens mein allererster Monat im Bullet Journal und ich muss sagen, ich bin ganz froh, dass ich mittlerweile schönere Wolken male :)
Es ist also gut möglich, dass du mal in einem Monat keine Tagesübersicht brauchst, weil nicht so viel los ist. Hier kommt dann auch wieder der große Vorteil eines Bullet Journals ins Spiel: es ist nicht vorgegeben, dass du jeden Tag etwas aufschreiben musst, du kannst die Tagesübersichten dann einfach weglassen. Sobald wieder mehr anfällt, fängst du wieder damit an.
Auch wenn nur an einigen Tagen in der Woche viel los ist und du dich dann besser organisieren möchtest, kannst du einfach nur die entsprechenden Tage einzeln planen.
Termine, To Do’s, Notizen: was auch immer anfällt…
…es findet seinen Platz in der Tagesübersicht. Ich baue meine immer folgendermaßen auf: zuerst trage ich alle Termine und Ereignisse des Tages ein. Dann folgen die To Do’s für den Tag, einfach untereinander weg, wie sie mir eben einfallen. Erst danach überlege ich, was am wichtigsten ist, und markiere diese Aufgabe mit einem Ausrufezeichen.
Alles weitere folgt dann immer erst am Tag selber (wenn überhaupt). Dann füge ich entweder noch To Do’s hinzu, die spontan anfallen, oder trage Notizen ein, die ich im Kopf behalten möchte.
Hier hatte ich beispielsweise Donnerstag ein paar Punkte im Kopf, die ich samstags mit Theresa besprechen wollte, und habe sie als Notizen aufgeschrieben, weil ich ja noch keine Tagesübersicht für Samstag hatte.
Die ganz unten eingetragenen Termine beziehen sich übrigens auf meinen Calendex. Was es damit genau auf sich hat, kannst du hier nachlesen.
Insgesamt finde ich die Tagesübersicht so hilfreich, weil sie mir dabei hilft, mich gut zu organisieren und zu strukturieren. Ich weiß genau, was am jeweiligen Tag wichtig ist oder wann ich wo sein muss.
Übrigens: falls du nicht so viele tägliche Aufgaben hast, die du extra aufschreiben möchtest, kannst du deine Tagesübersicht zum Beispiel auch als Tagebuch nutzen und jeden Tag ein paar Zeilen schreiben. Die Idee dahinter finde ich richtig gut, allerdings nutze ich dafür das „Some Lines a Day“-Buch von Leuchtturm1917.
Hach, ist diese Flexibilität im Bullet Journal nicht großartig :)
Diese extra Features kannst du in deine Tagesübersichten einbauen
Ryder Carroll schreibt bei seinen Tagesübersichten ganz oben das Datum auf und das war es dann auch schon mit der Gestaltung. Da geht natürlich noch einiges mehr! Deswegen möchte ich dir jetzt noch einige Features vorstellen, die bei Tagesübersichten gerne genutzt werden.
1. Die Timeline
Wer gerne ganz genau plant, sollte sich mal an der Timeline versuchen. Hier erstellst du eine Leiste mit 24 Kästchen für alle 24 Stunden eines Tages. Dann markierst du dort, wann du was machst.
Hierfür bietet sich ein Farbcode an. Folgende Punkte brauchen jeweils eine eigene Farbe:
- Schlaf
- Termine/Verabredungen (hierunter fällt alles, was eine vorbestimmte Uhrzeit hat)
- die Zeit, wenn du deine To Do’s abarbeitest
- Arbeit (vielleicht ist das auch die Zeit, in der du deine To Do’s abarbeitest)
Die Stunden, in denen du einfach zuhause bist und nichts planst, lässt du am besten einfach weiß. Das ist dann normalerweise abends, wenn du zum Beispiel einfach auf der Couch liegst.
Bei Theresa sieht das dann so aus:
2. Das Wetter
Ganz simpel. Ich schaue jeden Abend in die Wetter-App vom iPhone und male dann das entsprechende „Icon“ (also meistens eine Wolke). Außerdem schreibe ich noch auf, wie viel Grad es wird. Ich finde es ganz gut, grob zu wissen, wie das Wetter wird, deswegen mache ich das sehr gerne so.
3. Mini-Tracker
Es klingt vielleicht erstmal komisch, aber es gibt auch Dinge, bei deinen es sich lohnt, sie in der Tagesübersicht zu tracken. Beliebt ist hier zum Beispiel, wie viel Wasser man trinkt. Dafür malst du einige Kästchen (je nachdem, wie viel Wasser dein Ziel ist) und malst dann z.B. pro Glas oder pro halber Liter ein Kästchen aus.
Mich motiviert sowas immer total, weil es mich richtig stört, wenn nicht alles ausgemalt ist. Etwas merkwürdiger Weg, sich zu motivieren, aber es funktioniert :)
4. Sonnenauf- und -untergang
Das ist etwas, was sich besonders im Frühjahr sehr anbietet. Es ist ein tolles Gefühl, jeden Tag zu sehen, wie die Tage wieder länger werden :) auch hier nehme ich einfach die Uhrzeiten aus der iPhone Wetter-App.
Fazit
Die Tagesübersicht im Bullet Journal kann auf sehr viele verschiedene Arten benutzt und in unzähligen Varianten gestaltet werden. Für mehr Inspiration habe ich auch hierfür ein Board bei Pinterest erstellt, ich freue mich, wenn du dort mal vorbeischaust!
Benutzt du die Tagesübersichten? Wenn nicht, warum nicht? Und welche Features verwendest du? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Hallo zusammen :)
ich habe vor drei Monaten mit dem Journalen angefangen, da ich immer irgendwie mit Taschenkalendern nicht zufrieden war. Entweder sie waren zu dick und klobig oder es war einfach zu wenig Platz für Notizen und ein eigenes Notizbuch mitschleppen finde ich einfach unpraktisch.
Ich persönlich habe es erst mit Tagesübersichten versucht und wollte es aber dann einfach übersichtlicher und gleichmäßiger haben (bin da ein bisschen Monk ;)) Ich habe mir dafür eine Art Fusion aus Wochen und Tagesplaner gemacht, Der wird bei mir meistens auf einer Doppelseite geführt und hat genug Platz für Notizen und Termine!
Danke für eure tollen Blogbeiträge ich hole mir sehr gern Ideen und Inspiration von euch!
LG Vani
Liebe Vani, danke für deinen Kommentar! Schön, dass wir dich inspirieren können! :)
Liebe Grüße, Lea