Wie ich das Bullet Journal für meinen selbst und ständig Mama-Alltag nutze

Das Bullet Journal im Mama-Alltag

Mein Bullet Journal hilft mir total, meine Zeit und die meiner Familie sinnvoll zu strukturieren.

So kann ich mir und uns als Familie möglichst viel Freiraum zu schaffen für die Dinge, die im Leben wirklich wichtig sind.

Denn darum geht es ja eigentlich, wenn wir uns mit Zeitmanagement-Tools beschäftigen, nicht wahr?

Dieser Artikel ist ein Gastartikel von Simone Beez. Ihre Vision ist eine Welt voller entspannter Mütter. Frauen, die ihre Träume leben und so starke Wegbegleiter für die nächste Generation sind. Mehr über Simone und ihr Projekt findest du unter mamamagie.de!

Als erstes möchte ich ein herzliches Dankeschön an Lea und Theresa aussprechen, die mich eingeladen haben auf dem Punktkariert Blog über meine Erfahrungen mit dem Bullet Journal im Mama-Alltag zu schreiben.

Da es hier auf dem Blog schon wunderbare Inspirationen und Anleitungen zu den Themen Dankbarkeitsroutine, Habit Tracker und Collections im Allgemeinen und Speziellen gibt werde ich diese Punkte nicht im Einzelnen erklären.

Ein paar Worte zu mir und meiner Vorgeschichte

Mein Name ist Simone Beez und ich bin nicht erst seit gestern Mama, was bedeutet, dass sich im Laufe der Zeit durch Kita und Schule jeweils SEHR vieles im täglichen Ablauf ändert und immer mehr organisiert und bedacht werden muss.

In der Vergangenheit  habe ich vieles ausprobiert! Kleine Planer, größere Planer, Wandkalender, Ringbuchsysteme, To-Do-Listen, Projekt-Planung, Haftnotizen, Magnetwände und Pinnwände.

Am Ende des Tages war die wohlorganisierte Planung meistens das größte Chaos in meinem Leben.

Irgendwie sind wir trotzdem  durchgekommen und außer Turnbeuteln, Trinkflaschen und Mathe-Hausaufgaben haben wir auch noch nichts wirklich Wichtiges vergessen oder „verpeilt“.

Allerdings hatten wir schon oft hektische Betriebsamkeit, wenn uns in allerletzter Minute etwas Wichtiges eingefallen ist. Das ist aber glaube ich normal und auch durch das beste Zeit-Management-System nicht zu vermeiden. Weder zu Hause, noch im Büro.

Mich hat diese hohe Frequenz an Mini-Gedanken-Erledigungen immer unruhiger gemacht und sehr oft bin ich bis über die Grenzen der Erschöpfung im Mama-Hamsterrad rotiert.

Ich konnte oft nicht schlafen, weil dieses Gedankenkarussel ja immer erst so richtig Fahrt aufnimmt, wenn wir uns zur Ruhe legen wollen. Das ist nicht schön – das wollte ich ändern!

Ich wollte, dass das Rattern im Kopf aufhört!

Als selbständige Mutter von zwei Kindern und Familien-Managerin eines Eigenheims mit Hund und Garten sind es gar nicht die Termine, die mich rotieren lassen. Nein, es sind die 60.000 Gedanken am Tag über Dinge die zu erledigen, zu recherchieren, zu delegieren oder nachzuhaken sind.

Es sind die Ideen zu Produkten, zu Anliegen meiner Kundinnen und zur Essensplanung. Es sind die Turnbeutel, Mathe Hefte, Ausflugskleidung und Malsachen. Es sind die Wünsche der Kinder oder ihre drolligen Bemerkungen, die ich so gerne festhalten würde, die aber auf Haftzetteln immer irgendwo im Nirvana unseres Zuhauses verschwinden.

Es sind die gedanklichen Impulse über meine persönliche Weiterentwicklung, achtsame Wahrnehmungen im familiären Miteinander und die vielen  Geistesblitze, die sich aber nicht sofort umsetzen lassen. Und es ist meine wenig hilfreiche Angewohnheit To Do-Listen dafür zu nutzen, alles aufzuschreiben, was getan werden könnte – anstatt sinnvoll eingeteilte Aufgabenblöcke den jeweiligen Tagen zuzuordnen.

Also all das was meinen Tag ausmacht, inklusive der 60.000 Gedanken, die durch meinen Kopf schwirren und mich ständig ablenken… vom Arbeiten oder vom Spielen oder vom achtsam-im-Moment-verweilen.

All das, was mein reiches und eigentlich sehr erfülltes Leben beinhaltet wollte ich in einer passenden Form organisieren, aber eben auch archivieren. Und zwar so, dass ich diese wertvollen Inhalte im Zweifel auch wiederfinde!

To make a long story short: All das könnte ein Bullet Journal für mich sein.

ABER ich habe zwei lange Jahre einen großen Bogen darum gemacht, weil all die hingebungsvoll gestalteten Beispiele auf Instagram und diversen Blogs mich eher verschreckt als inspiriert haben. Ich liebe Typographie und Handlettering, aber ich habe nicht jeden Tag Zeit und Lust erstmal Blumenranken zu malen, bevor ich meinen Tag planen kann. Und abends bin ich viel zu müde um noch einen Stift halten zu können.

Also lebte ich weiter mit Wandkalender, ToDo-Listen und Haftnotizen und fing jedes Jahr im Januar einen neuen „femininen“ Taschenkalender an, dessen Lebensdauer irgendwann zwischen März und April zu Ende war, weil das ewige Gekrakel, Durchgestreiche und Umgeplane mir eher das Gefühl gab, völlig unfähig zu sein.

Und dieses Gefühl kann ich als Mutter mitten im Leben überhaupt nicht gebrauchen!

Das Buch von Ryder Carroll war eine Offenbarung für mich

Im Bullet Journal geht es eigentlich  darum, mir einen Überblick darüber zu verschaffen, was wirklich ansteht und wie ich meine Zeit verbringen möchte. Welche Aufgaben sind wirklich wichtig für die Erreichung meiner Ziele und wann sind sie wichtig?

Das ist eine völlig neue Herangehensweise an das Thema „Zeitmanagement“, entspricht aber im Kern absolut meiner Persönlichkeit und spiegelt auch auf wunderbare Weise die Erkenntnisse wieder, die ich mit meinen Klientinnen erarbeite.

Das Bullet Journal – in seiner von R. Carroll beschriebenen ursprünglichen Verwendung – hilft uns sozusagen im Laufen zu lernen. Es unterstreicht den Charakter des Lebens als nie enden wollender kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Es hilft uns den Fokus zu halten auf das was für uns wirklich wichtig ist. Und es gibt die geniale Option Ereignisse zu dokumentieren, wenn sie stattfinden – weil der Raum dafür da ist.

Oder hast Du schon mal versucht, die wichtigsten Punkte eines Elternabends auf die lächerlichen zwei Zeilen in deinem Zeitplanbuch zu notieren? Und selbst wenn Du sie unter NOTIZEN notierst, garantiere ich Dir, dass Du sie lange suchen wirst, wenn Du sie brauchst.

Im Bullet Journal weißt Du: der Elternabend war im Februar, Du scannst die Seiten des Februars im Schnelldurchlauf nach den Ereignissen durch oder Du hast Dir die Notizen sogar direkt im Index mit der Seitenzahl vermerkt – SO finden wir wichtige Informationen garantiert wieder!

Wie ich das Bullet Journal für mich nutze

Wie so oft im Leben, sind nur die Dinge gut, die EINFACH sind. Und deshalb beschränke ich mich im BuJo auf die absoluten Basics.

Mein Future Log

Hier habe ich meine  Jahresübersicht. Nach einigem Herumprobieren jetzt mit 3 Monaten auf einer Seite. So habe ich genüg Platz und es bleibt übersichtlich.

Bullet Journal im Mama-Alltag: Future Log

Die Jahresübersicht eignet sich auch wunderbar für Deinen Menstruationskalender. Als Mini-Habit-Tracker kannst Du in der Rückschau die Tage jeweils mit einem Herz, Plus oder Minus kennzeichnen. So wirst Du Dir im Laufe des Jahres bewusst, welche Tage besonders erfüllt, gut oder nicht so gut waren. Eine SEHR hilfreiche Übersicht, wie ich finde!

Mein Monthly Log

Die Monatsübersicht erstelle ich immer zum Ende des Vormonats. Hier halte ich alles fest, was für diesen Monat wichtig ist: Termine, Monatsziele, Extra-Ausgaben  Biorhythmen, mein Monatsthema sowie geplante To Do’s und Anschaffungen.

Bullet Journal im Mama-Alltag: Monatsübersicht

Auf der gegenüberliegenden Seite erstelle ich mir eine Übersicht offener Punkte aus dem Vormonat. Das hilft mir noch einmal genau zu reflektieren, WARUM diese Punkte noch offen sind, und ob sie überhaupt wichtig für mich und meine Ziele sind.

Bullet Journal im Mama-Alltag: Monatliche Ziele

Mein Daily Log

Das Herzstück meines Bullet Journals! Zu Beginn des Tages notiere ich meine 3-5 ONE THINGS.

Und dann folgen Gedanken – Ideen – Ereignisse und zwar genau in der Reihenfolge, wie sie mir an diesem Tag begegnen. Das bedeutet, dass manche Tage laaaang sind und manche eben nicht. Wenn ich Notizen zu wichtigen Gesprächen mache, oder einen besonderen Einfall für meine beruflichen Projekte habe, vermerke ich das sofort im Index.

Habe ich mehrere Ideen zu einem Thema, lege ich eine Collection an. Das sind bei mir eigentlich Mini-Projekte wie z.B. ein neues E-Book oder der Geburtstag meines Sohnes oder der Frühjahrsputz oder den Garten fit machen für die Draußen-Saison.

Also eigentlich erweiterte To Do Listen, die aber einem bestimmten Projekt zugeordnet sind, welches ebenso einen festen Platz im Index hat, damit ich es wiederfinde, wenn ich mir vorgenommen habe, daran zu arbeiten. Und in der anderen Zeit lassen mich die Gedanken dazu in Ruhe, weil sie einen Ort haben, an dem sie festgehalten sind!

Bullet Journal im Mama-Alltag: Key

Weekly Log

Gibt es bei mir nicht. Mir reichen die Tage und die Monatsübersicht momentan vollkommen. Und im Original kommen die Weekly Logs ja auch gar nicht vor. Wohl aber halte ich meine Fortschritte und Erkenntnisse fest in meiner Wochenreflexion.

Bild Wochenreflexion blanko

Collections

Die Collections eignen sich natürlich für viele Dinge und auch ich habe eine Wunschliste und eine To Read Liste. Für den Mama-Alltag kann ich darüber hinaus noch besonders empfehlen:

  • Eine Notfall-Collection: alle wichtigen Rufnummern, Allergien, Medikamente, Notfall-Plan
  • Kindermund
  • Ausflugsziele
  • Kinderwünsche
  • Notenspiegel
  • geplante Anschaffungen
  • Jahresziele/Visionen (Deine eigenen und die der Familie!)

Fazit: Das Bullet Journal im Mama-Alltag

Ich nutze das Bullet Journal bislang wirklich sehr minimalistisch und habe noch längst nicht alle Finessen im täglichen Gebrauch. ABER mein Kopf ist bereits um vieles klarer und ganz ehrlich: es fällt mir viel leichter, mich auf die wirklich wichtigen Dinge in meinem Leben zu fokussieren.

Wie es scheint habe ich endlich ein System gefunden, dass mir wirklich hilft MEIN Leben zu leben und MEINE Aufgaben zu erledigen. Zusätzlich schreibe ich die Geschichte unseres Familienlebens in absoluter Gewissheit, dass wir die schönen Erinnerungen später leicht wieder finden können.

Und das ist einfach magisch!

Der Ehrlichkeit halber sei erwähnt, dass der Familien-Kalender in der Küche unglaublich dabei hilft auch den Rest der Familie auf Kurs zu halten ;)

Wenn Du mehr über meine ONE THING Methode für Mamas erfahren möchtest kannst Du gerne hier weiterlesen.

Fürs Erste möchte ich Dir aber mitgeben: FANG EINFACH AN und vertraue darauf, dass Du Dich mit Deinem Bullet Journal weiter entwickelst. In die Richtung, die für Dich am besten ist!

Bist du auch Mama und nutzt dein Bullet Journal, um deinen Alltag zu organisieren? Teile deine Erfahrungen und Ideen gerne in den Kommentaren!

 

3 Kommentare zu „Wie ich das Bullet Journal für meinen selbst und ständig Mama-Alltag nutze“

  1. Constanze Krummen

    Hallo Simone, es hat mich sehr gefeut, deinen Artikel gefunden zu haben. Auch ich führe seit Januar ein Journal, angefixt von all den tollen Instagram Accounts, habe dann aber schnell gemerkt, das mir das schlicht zu aufwendig ist… Daher ein dickes Dankeschön für das Herzeigen deines herrlich unprätentiösen und funktionellen Bujos. Auch ich bin schnell bei Ryder Carroll gelandet, um mehr aus dieser Technik rauszuholen. Täglich freue ich mich nun auf meine Bujo-Zeit und noch fallen mir täglich Dinge ein, die ich dort noch sinnvoll ablegen könnte!
    Da ich Mama von fünf Kindern bin, fahre ich mehrgleisig: MEIN (ja, auch das ist etwas, was ich zu schätzen weiss, das Bujo ist MEIN Ort für Gedanken!) Bujo wird ergänzt durch einen Command Center, an dem für alle sichtbar in der Küche der Wochenplan,Essensplan, Stundenpläne, wöchentliche Freizeittermine und Einkaufslisten hängen. Ausserdem nutze ich parallel für alle Termine mein Smartphone, weil ich hier papierlos alle Infozettel verknüpfen kann. Ich liebe dieses System, das perfekt auf uns zugeschnitten ist!
    Liebe Grüsse
    Constanze

  2. Liebe Constanze, da gebe ich Dir vollkommen Recht! Ohne „Kommando-Zentrale“ in der Küche ginge bei uns auch nichts. Zudem ich mich immer öfter schlicht weigere zuständig zu sein. Sonst wird das ja nix mit der Selbständigkeit…meiner und der meiner Kinder.. Da das Leben ohnehin schon so bunt ist, mag ich mein BuJo schlicht UND wirkungsvoll. Ich denke, das eine perfekte System für Familien gibt es nicht. Aber ein Ort für DEINE Gedanken ist sooooooo wertvoll und der darf dann auch genauso sein, wie es am besten für Dich passt. Und wenn uns mal die Muse küßt und wir länger als 10 Minuten zum „Besinnen“ haben, dann können wir ja immer noch Doodeln, Zentangeln oder Blumenranken malen, nicht wahr?!
    Herzensgrüße zurück und RESPEKT und Chapeau für Dich!
    Simone

  3. Hallo Simone,

    Vielen Dank für diesen wunderbaren Beitrag. Ich habe die ersten drei Viertel des Jahres ebenfalls ein Bujo geführt und es hat mir gut getan. Allerdings ist es im Trubel des Familienalltages mit zwei kleinen Kindern (drei und eins) zunehmend eingeschlafen. Durch deinen Beitrag habe ich nun aber erste Ideen sammeln können wie es im Mama Alltag vielleicht doch umsetzbar ist.

    Eine Frage habe ich allerdings: Machst du die Notizen parallel zum Alltag mit den Kindern? Hast du da evtl. ein paar Tipps?
    Ich habe es bislang abends gemacht wenn die Kinder im Bett waren. aber das war eher weniger praktikabel. Und morgens einen kurzen Moment für mich zu haben bevor die Kinder aufstehen war leider auch eher Mangelware da unsere beiden bislang unruhige Schläfer und Frühaufsteher sind.

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