Das Bullet Journal als Unterstützung im Erziehungsalltag: 3 Tracker

Das Bullet Journal als Unterstützung im Erziehungsalltag

„Mein Name ist Vera – und mich hat vor drei Monaten der Bullet Journal-Virus erwischt!“

So oder so ähnlich würde ich mich in einer Selbsthilfegruppe vorstellen :)

Punktkariert war einer der ersten Bullet Journal-Blogs, den ich gefunden habe, deshalb freut es mich besonders, hier einen Gastartikel schreiben zu können. Danke, Lea und Theresa, für die Möglichkeit und Eure Inspirationen für mein Bullet Journal!

Dieser Artikel ist ein Gastartikel von Vera. Sie begleitet auf Abenteuer Erziehung Mamas von Babys und Kleinkindern in allen Fragen zur Erziehung und gesunden Ernährung ihrer Kinder. Dort findest du ihre kostenlosen Tipps für einen gelasseneren Familienalltag.

Wie ich zum Bullet Journaling gekommen bin

Meine Tochter hat sich zu Weihnachten ein Handlettering-Übungsbuch gewünscht und beim Stöbern in der Buchhandlung bin ich über ein Bullet Journaling-Buch gestolpert.

Es hat mich gleich fasziniert, weil da so viel mehr Ideen darin waren als „nur“ Lettering. Weshalb das Christkind beschlossen hat, den Wunsch auf diese Art zu erfüllen, auch weil es selbst länger darin schmökern wollte …

Das Geschenk hat ins Schwarze getroffen und gleich am 27.12. sind wir ausmarschiert, um uns mit Journalen und Stiften zu versorgen.

Ziemlich schnell war bei mir die Idee da, neben des Privatspaßes Methoden des Journalings auch für meine Klientinnen und Seminarteilnehmerinnen zu nutzen.

Als Erziehungsberaterin empfehle ich nämlich ganz oft, bei Problemen im Familienalltag „eine Zeit lang mitzuschreiben“, weil das helfen kann, Ursachen deutlich zu machen. Und sobald man die Ursache kennt, kann man viel zielgerichteter und wirksamer eingreifen und Auswege finden.

Dazu eignen sich am besten Tracker – allgemeines zu Trackern kannst du hier nachlesen, ich möchte dir hier drei Tracker für klassische Problemsituationen in der Familie vorstellen.

Der Baby-Schlaf-Tracker

Endlich ist das Baby da – das Glück ist groß, bloß der Schlaf ist weg!

Und das zehrt!

Nicht umsonst gibt es unzählige Ratgeber in Sachen Babyschlaf. Im Internet finden sich wunderbare Tabellen, wie lange ein Baby in welchem Alter schlafen sollte.

Das sind ganz großartige statistische Mittelwerte, du hast allerdings ein ganz individuelles Baby zu Hause.

Mithilfe des Schlaftrackers kannst du den tatsächlichen Schlafbedarf deines Babys feststellen, in dem du über einen Zeitraum von 10 – 14 Tagen trackst, wann es wie viel schläft.

Dann summierst du die täglichen Zeiten, dividierst durch die Anzahl der getrackten Tage – und schon hast du ganz individuell den Schlafbedarf deines Babys.

Mit dem Tracker verfolgst du:

  • Die Schlafdauer
  • Die Schlafzeiten
  • Die Stillmahlzeiten
  • Nächtliches Weinen
  • Alpträume
  • Die „insomnie joyeuse“ (die fröhliche Schlaflosigkeit – wie das so schön auf französisch heißt)

In den zusätzlichen Notizen kannst du aufschreiben, was ihr tagsüber unternommen oder gegessen habt. So kannst du Zusammenhänge von gutem oder schlechterem Schlaf mit unterschiedlichen Tagesaktivitäten oder Abendmahlzeiten aufdecken.

Der Tracker eignet sich nicht nur fürs Babyalter, sondern auch wenn es beim Kleinkind darum geht von mehreren Tagesschläfchen auf einen längeren Mittagsschlaf umzustellen.

Der Geschwisterstreit-Tracker

Eltern von Geschwisterkindern sind nicht selten genervt vom oftmaligen Streit unter ihren Kids. Da höre ich schon mal in der Beratung: „Die streiten wirklich dauernd, ich hab keine ruhige Minute!“

Wie beim Wetter ist es aber oft so, dass der „gefühlte“ Wert nicht mit dem tatsächlichen übereinstimmt.

Mit dem Tracker verfolgst du:

  • Datum/Uhrzeit der Streitigkeiten
  • Anlässe
  • Die Heftigkeit (von verbal bis zu Verletzungen!)
  • Lösungen
  • Deinen eigener Nervfaktor

Schwarz auf weiß siehst du dann, dass deine Kinder tatsächlich zwei Stunden am Tag mit Streiten verbringen, kannst dir aber gleichzeitig wunderbar ausrechnen, wie viel ihrer wachen und gemeinsam verbrachten Zeit sie NICHT streiten.

Das hat schon so mancher Mama geholfen, den Fokus im Alltag aufs Positive zu verschieben!

Vielleicht aber stellst du auch fest, dass ein Großteil der Streitanlässe immer auf den gleichen Auslöser zurückzuführen ist. Dann kann vielleicht eine Änderung im Tagesablauf oder der Aufteilung des geschwisterlichen Spielzeugs eine Erleichterung bringen.

Der Obst-und-Gemüse-Regenbogentracker

Gemüse ist oft nicht die Lieblingsspeise von Kindern. Gleichzeitig lesen wir ganz oft, wie wichtig gesunde Ernährung und Nährstoffe gerade für Kinder im Wachstum sind.

Ein Gegensatz, der ordentlich Stress im Mama-Leben macht! Mit diesem Tracker kannst du spielerisch dein Kind ins Boot holen.

Gesunde Ernährung zeichnet sich ja auch dadurch aus, dass sie regional, saisonal und bunt wie ein Regenbogen ist. Bei letzterer Vorgabe setzt dieser Tracker an, den du am besten gemeinsam mit deinem Kind führst.

Jeden Abend werden die Felder in den Farben ausgemalt oder angekreuzt, in denen heute Obst und Gemüse gegessen wurden.

Das waren zum Beispiel:

  • Die gelbe Banane zum Frühstück
  • In der Zucchinisuppe zu Mittag war grün und weiß (=Zwiebel)
  • blaue Heidelbeeren zur Nachmittagspause
  • Rote Radieschen zum abendlichen Butterbrot

Ergänzend eignen sich dazu natürlich ein Besuch am Wochenmarkt oder beim Biobauern, um sich verschiedenste Obst- und Gemüsesorten, die wir nicht am Schirm haben, anzusehen und am besten gleich auch zu probieren.

Oder such dir im Internet ein schönes Poster mit buntem Gemüse zur Inspiration. Glaub mir, es gibt viel mehr blau/violette Arten als dir auf Anhieb einfallen!

Erfahrungsgemäß peppt dieser Tracker auch die Vielseitigkeit in der elterlichen Ernährung auf :)

Warum solche Tracker deinen Mama-Alltag erleichtern

Noch fast jede Mama hat mir bestätigt, dass sie – selbst wenn sie es vorher noch nie war – seit der Geburt des ersten Kindes ein erhöhtes Kontrollbedürfnis verspürt, was die Sicherheit und die gute Entwicklung ihres Kindes betrifft.

Obwohl natürlich keine von uns eine Helikoptermutter sein möchte…

Deshalb halte ich Bullet Journaling für eine schöne, kreative Möglichkeit, sich kontrollmäßig ein wenig austoben zu können.

Ganz nach dem Motto: Kontrolliere die Umgebung und nicht das Kind!

Fallen dir noch Problemsituationen ein, zu denen du dir Unterstützung aus dem Bullet Journal wünschen würdest? Dann freue ich mich auf deine Kommentare!

2 Kommentare zu „Das Bullet Journal als Unterstützung im Erziehungsalltag: 3 Tracker“

  1. Das sind richtig gute Ideen. Als mutter von Zwillingen behaupte ich auch, dass sie sich immer bekriegen. Jetzt halte ich das mal in einem Tracker fest und sehe, wie es tatsächlich läuft. Und die Regenbogen challenge gefällt mir ausgezeichnet!

  2. Danke für die inspirierenden Ideen! Auf die Idee, Familienthemen zu tracken, bin ich auch schon gekommen: unser Sohn hat zeitweise sehr viel gebissen, ich war verzweifelt und völlig am Ende. Die Lösung brachte ein Tracker in Ampelfarben. An den „roten“ Tagen habe ich dazu geschrieben, was die Umstände waren und bin schnell draufgekommen, dass es oft mein eigener Stress war oder ein Zuviel im Tag. Wir konnten den Tag umstrukturieren und ab da wurde es deutlich besser, jetzt beißt er gar nicht mehr!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen