Warum du dein Bullet Journal nicht weit im Voraus gestalten solltest

Es gibt verschiedene Ansichten, wie man ein Bullet Journal gestalten kann: kurzfristig oder schon weit im Voraus.

Darüber bin ich jetzt schon häufiger gestolpert, vor allem in verschiedenen Facebook Gruppen zum Thema Bullet Journal. Oft kommt die Frage auf: was mache ich, wenn ich schon viele Monate im Voraus planen möchte?

In einen herkömmlichen Kalender kann jeder Termin, meistens für das restliche Jahr im Voraus, direkt und ganz easy eingetragen werden. Beim Bullet Journal kann das am Anfang etwas komplizierter wirken, schließlich sind die kommenden Monate nicht von vornherein eingetragen.

Wie du mit diesem Problem (das eigentlich gar keins sein müsste) umgehen kannst und wie ich das Thema handhabe, zeige ich dir in diesem Artikel.

Die einfachste Lösung: der Future Log

Natürlich kommt es vor, dass jeder von uns Termine macht oder Events plant, die weit in der Zukunft liegen (ich erinnere mich kurz daran, wie ich im November einen Arzttermin für Mai gemacht habe). Bei manchen Menschen kommt das häufiger vor als bei anderen.

Das ist aber noch lange kein Grund, auf einen herkömmlichen Kalender zurückzugreifen und das Bullet Journal links liegen zu lassen!

Eins der Module im originalen Bullet Journal System ist nämlich der Future Log. Hier hast du Platz für einige Monate im Voraus und kannst alles eintragen, was du für diese Zeit bereits geplant hast. Wie viele Monate du benötigst, liegt natürlich ganz bei dir. Für mich haben sich acht Monate mittlerweile bewährt.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie du den Future Log im Bullet Journal gestalten kannst. Drei davon habe ich bereits ausführlich in einem Artikel vorgestellt, den kannst du hier lesen.

Ich selber nutze einen Calendex und bin damit sehr zufrieden.

Calendex als Future Log, mit Farbcode

Monatsübersichten im Voraus gestalten?

Schon häufiger ist mir jetzt über den Weg gelaufen, dass Leute aber keinen Future Log verwenden, sondern stattdessen eine Monatsübersicht nach der anderen im Bullet Journal gestalten.

Das halte ich persönlich für nicht so sinnvoll.

Das besondere am Bullet Journal System ist schließlich, dass man es jederzeit neu auf die eigenen Bedürfnisse anpassen kann. Diese Flexibilität geht beim „Vormalen“ komplett verloren. 

Ich selber hatte glaub ich in bisher zehn Monaten Bullet Journal keine zwei Monatsübersichten, die genau gleich waren. Ich habe immer hier und da noch etwas angepasst, wie du auf den Bildern sehen kannst. Einzelne Elemente sind immer neu hinzugekommen oder wurden wieder rausgeschmissen.

Oft war es aber auch einfach so, dass ich das Design an sich entweder optisch nicht zu 100% ansprechend fand oder es einfach nicht richtig praktikabel war. Dann war die Flexibilität des Bullet Journal Systems jedes Mal auf’s neue viel wert, denn ich konnte meine Übersichten einfach wieder neu gestalten.

Gestalte die Monatsübersichten nicht nur, um zu gestalten

Macht es dir auch so unendlich viel Spaß, neue Seiten in deinem Bullet Journal zu gestalten? Kann ich verstehen. Ich liebe das auch und kann mich dabei richtig gut entspannen.

Um aber die Flexibilität eines Bullet Journals zu bewahren, rate ich dir, nicht die Monatsübersichten zu nutzen, einfach nur um neue Seiten zu gestalten. Such dir schöne Zitate, die du lettern kannst, oder mach dich bei Pinterest auf die Suche nach Doodles, die du in dein Journal übertragen kannst.

Wenn du Termine weit im Voraus planen möchtest oder musst, empfehle ich dir wirklich, einen Future Log zu nutzen.

Neue Monats- oder Wochenübersichten erst kurz vorher ins Bullet Journal eintragen

Meine neue Monatsübersicht versuche ich immer, so am 27. oder 28. des Vormonats ins Bullet Journal einzutragen. Denn dann weiß ich normalerweise gut, was im Vormonat gut funktioniert hat und was nicht bzw. kann alles gut hinterfragen.

Macht es Sinn, die Blogstatistiken im Bullet Journal zu haben? War der Mood Tracker für mich sinnvoll oder war es eher eine Last, ihn jeden Tag zu benutzen? Welche Punkte will ich weiterhin im Habit Tracker haben oder neu hinzufügen?

All diese Fragen kannst du Monate vorher nicht beantworten.

Das gleiche gilt übrigens für Tagesübersichten. Es macht nur wenig Sinn, diese mehrere Tage im Voraus bereits einzutragen. Du kannst nicht voraussagen, was an spontanen Terminen oder To Do’s noch dazukommen wird und ärgerst dich vielleicht nur, weil du zu viel oder – noch nerviger – zu wenig Platz eingeplant hast.

Gibt es richtig oder falsch beim Bullet Journal gestalten?

Alles, was ich dir in diesem Artikel rate, spiegelt natürlich nur meine eigene Meinung wider. Es hat sich für mich sehr, sehr gut bewährt, alles erst kurzfristig einzutragen und alle Monats- und Wochenübersichten immer wieder neu an meine Bedürfnisse anzupassen.

Das heißt aber natürlich nicht, dass es nicht auch anders geht.

Es ist nicht „falsch“, wenn du im Juni schon deine Monatsübersichten für September und Oktober erstellst. Das ist dann nur, meiner Meinung nach, nicht mehr das originale Bullet Journal System.

Wenn das aber für dich so gut funktioniert und du damit zufrieden und happy bist: Go for it! Letztendlich soll dein Planer einzig und allein dir helfen, dich besser zu organisieren und den Überblick über alles zu behalten.

Fazit

Es gibt nicht die richtige Lösung, wenn es darum geht, das eigene Bullet Journal zu gestalten. Die Flexibilität, die das System bietet, führt letztendlich dazu, dass es so viele Bullet Journal Varianten gibt wie es Leute gibt, die eins führen.

Und das ist toll! Du kannst dein Journal an deine eigenen Bedürfnisse anpassen und bist ganz flexibel, falls sich da mal etwas ändert.

Daher rate ich dir auch davon ab, dein Bullet Journal weiter als den aktuellen Monat im Voraus zu gestalten. Du verlierst damit einen sehr großen Teil der Flexibilität! Wenn du Termine schon viele Monate vorher machst, dann nutze den Future Log, um den Überblick zu behalten.

Probier einfach aus, wie das System Future Log + aktuelle Monatsübersicht für dich funktioniert. Falls du damit gar nicht klarkommen solltest, kannst du natürlich immer noch deine eigene Variante finden!

Gestaltest du dein Bullet Journal schon weit im Voraus oder hast du auch immer nur den aktuellen Monat drin? Lass es mich in den Kommentaren wissen! :)

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8 Kommentare zu „Warum du dein Bullet Journal nicht weit im Voraus gestalten solltest“

  1. Ich gestalte auch nicht gern weit im voraus, das ist für mich persönlich unsinnig
    Du erwähnst schon in deinem Beitrag, dass du viele Elemente immer wieder rein und raus nimmst; das ist bei mir ähnlich
    Ein Future Log hilft mit da sehr
    So muss ich nicht alle Monate im voraus machen und habe volle Flexibilität und vollen Überblick :)

    1. Hi Jenna,
      genau – die volle Flexibilität ist einfach das wichtigste an dem ganzen System! Cool, dass der Future Log dir da auch so hilft :)
      Liebe Grüße, Lea

  2. Euer Rat, Seiten nicht weit im Voraus anzulegen, ist wirklich Gold wert! Das macht nämlich genau den Unterschied zwischen klassischen Zeitplansystemen und dem Bullet Journal aus, dass man sich selber nicht in ein vorgegebenes Raster zwängt, auch wenn man das Raster selber entworfen hat.
    In einem Punkt bin ich aber anderer Meinung: Ich unterscheide streng zwischen Terminen und Aufgaben. Der Future-Log ist sehr gut geeignet, um Aufgaben einzutragen, die einem bestimmten Monat zuzuordnen sind. Termine kann ich dort natürlich auch eintragen, aber ich bekomme kein richtiges Gefühl dafür, wann und wieviel Platz für neue Termine ist. Deshalb mache ich mir eine Jahresübersicht für die Termine: 2 Monate pro Seite, die Wochen durch Linien abgetrennt. Wenn ich einen Termin bekomme oder ausmache, dann kommt er da rein. Ich sehe sofort, ob er mit einem anderen Termin kollidiert. Keinesfalls trage ich vereinbarte Termine auch noch in die Kalenderspalte der aktuellen Monatsübersicht ein, denn dann müsste ich die Termine ja immer synchron halten, damit mir keiner durch die Lappen geht. Ich trage sie dann nur noch beim aktuellen Tag ein.
    Natürlich muss ich im Auge behalten, ob sich aus den Terminen irgendwelche Aufgaben im Vorfeld ergeben. Wenn ja, trage ich diese entweder in den Future-Log zum jeweiligen Monat mit Datum ein oder in die Aufgabenliste für den aktuellen Monat, auch mit Datum.
    Ein Zwischending ist der Calendex, ein Beispiel wird ja oben gezeigt. Da kann ich zumindest sehen, wo wie viele Termine sind, aber nicht welche. Dazu muss ich dann irgendwo nachschlagen und das ist in meinen Augen ein unnötiger Schritt.

    1. Hallo Angelika,
      danke für deinen Kommentar! Natürlich kann man den Future Log auch anders nutzen. Bei mir wäre es aber zum Beispiel total unmöglich, konkrete Aufgaben zu planen, das mache ich maximal für den aktuellen Monat bzw. dann für jede Woche und jeden Tag. Mittlerweile nutze ich auch gar keinen Future Log mehr, sondern trage Termine in den iPhone Kalender ein und übertrage sie dann von dort in meine Monatsübersichten.
      Wie alles ist das also absolut individuell und jeder kann das System so umwandeln und anpassen, dass es für einen persönlich perfekt passt :)
      Liebe Grüße, Lea

  3. Vielen Dank für die Tipps in Deinem Artikel!
    Ich hätte noch eine Frage – weiß aber nicht genau, ob Sie hier richtig ist:
    Habt ihr schon einmal versucht, zwei Journale „parallel“ zu führen – eines für Listen, Übersichten etc. und eines für Monats-, Wochen, und Tagesübersichten?
    Ich finde es nämlich einerseits schön, alles in einem Journal zu haben, aber gleichzeitig auch schade, dass mit einem neuen Journal die alten Übersichten aus dem Blick geraten. Ich habe zwar am Anfang eines Journals eine Art Index mit wichtigen Dingen aus den vergangenen Journalen, aber dieser Index wird ja im Laufe der Zeit immer umfangreicher und man „jongliert“ im Lauf der Zeit mit immer mehr Journalen herum (z.B. Putzplan in Journal Nr. 2, eine „Entspannungs-Liste“ in Journal 3, Zitatesammlung in Journal 1 etc.).
    Daher habe ich mir überlegt, ein Journal nur für Übersichten, Listen etc. anzulegen, weiß aber noch nicht, ob das wirklich sinnvoll ist.
    Habt Ihr einen Tipp?

    Viele Grüße!
    Christine

    1. Hallo Christine,
      danke für deinen Kommentar, die Frage ist hier auf jeden Fall richtig! Ich habe bisher noch nicht versucht, mehrere Bullet Journals zu führen – mir wäre das viel zu viel Aufwand, und es ist unter anderem der Punkt „alles in einem haben“, der das Bullet Journal für mich so wertvoll macht. Wenn du Listen aus alten Journals noch weiter nutzen möchtest, würde ich dir empfehlen, sie ins neue zu übertragen. Das ist auch immer eine gute Gelegenheit, diese Listen zu aktualisieren. Und du kannst dir vorher nochmal genau überlegen, was du wirklich noch brauchst und was nicht.
      Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen! :)
      Liebe Grüße, Lea

  4. Ich plane nicht weit voraus. Genau das ist ja das schöne am BuJo – ich kann es so verändern, wie ich es gerade brauche. Da ich ein Future Log habe, langt es, den neuen Monat ab dem 25. des Vormonats zu planen.

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