Kann ich wirklich ein Bullet Journal starten?

Du möchtest gerne dein erstes Bullet Journal starten, zweifelst aber, ob du das kannst?

„Meine Schrift ist total hässlich.“

„Ich kann überhaupt nicht malen, das hat früher in der Schule schon nie geklappt.“

„Bei anderen sieht alles immer total super aus, aber ich würde das niemals so hinkriegen.“

„Das ist so viel Arbeit, das würde ich eh nicht durchziehen und dann lohnt es sich auch nicht.“

Na, kommt dir einer dieser Sätze bekannt vor? Hast du vielleicht auch schon mal solche Gedanken gehabt, als du überlegt hast, dein erstes Bullet Journal zu starten? Damit bist du auf jeden Fall nicht alleine, so viel ist sicher.

Wenn ich mich in den letzten Monaten mit Freunden über das Thema Bullet Journaling unterhalten habe, habe ich diese Sätze immer wieder gehört.

Grund genug, dem Ganzen mal etwas entgegenzusetzen.

Dein erstes Bullet Journal muss nämlich nicht perfekt sein.
Wirklich nicht!

Der Perfektionist in mir selber

Ich bin im März in mein zweites Bullet Journal gestartet. Ich hatte mir genau überlegt, welche Listen und Sammlungen ich aus meinem alten Journal übertragen und dass ich den Calendex als Future Log benutzen möchte.

So weit, so gut. Neues Notizbuch gekauft, die Legende auf der ersten Seite eingetragen und daneben noch ein Zitat, was mir sehr gut gefällt.

Mein Calendex sollte dann auf die erste Doppelseite. Ich wusste aber noch nicht, wie viele Monate ich damit planen wollte, deswegen wollte ich diese Seite erstmal freilassen und auf der nächsten Seite mit der Übertragung der alten Listen anfangen.

Klingt nach ’nem Plan, oder?

Tja, leider hatte ich diesen Plan nach ungefähr zwei Sekunden schon wieder vergessen. Also habe ich munter losgelegt und angefangen, meine 52-Wochen-Sparchallenge auf der ersten freien Doppelseite aufzumalen. Glücklicherweise ist mir „schon“ nach der Überschrift aufgefallen, dass da gerade irgendwas falsch läuft.

Ich habe mich wirklich tierisch geärgert. Neues Bullet Journal und es direkt am Anfang richtig versaut.

Da kam nämlich meine perfektionistische Seite raus: Ich wollte auf keinen Fall etwas vor dem Calendex stehen haben, weil das für mich von der Reihenfolge her einfach nicht gepasst hat.

Blöd gelaufen!

Fang einfach an und überzeuge dich selbst

In jedem von uns steckt ein kleiner Perfektionist. Natürlich ist es richtig nervig, wenn man sich direkt auf der ersten Seite im neuen Bullet Journal verschreibt! Aber das ist noch lange kein Grund, gar nicht erst anzufangen.

Denn was hast du dann davon?

Du findest das Konzept des Bullet Journals super, fängst aber nicht damit an, weil du dich ja eventuell verschreiben könntest oder weil deine Handschrift nicht so schön ist.

Ich kann absolut nachvollziehen, dass du diese Gedanken hast.

Aber ich verspreche dir: wenn du erstmal mit dem Bullet Journaling anfängst, wirst du nicht mehr aufhören wollen :) also versuche es einfach mal!

Nimm dir Zeit zum Üben

Du musst dir nicht direkt ein teures Notizbuch von Leuchtturm1917 oder Moleskine kaufen, um dein erstes Bullet Journal zu starten. Such dir ein altes Notizbuch, was bei dir zuhause rumfliegt oder nimm einfach einen Collegeblock.

Und dann fang an. Schau bei Instagram oder Pinterest, was dir gefällt und versuche einfach, es nachzumachen. Wenn du dich dabei verschreibst oder die Linien krumm und schief werden, ist das total egal.

Es geht einfach darum, ein Gefühl für die Sache zu kriegen. Bevor ich mein erstes Bullet Journal gestartet habe, habe ich maximal meine wöchentliche Einkaufsliste mit der Hand geschrieben, und das war dann natürlich auch mehr so schnell hingekritzelt.

Schreibschrift, so wie man sie in der Grundschule lernt, habe ich Ewigkeiten nicht mehr benutzt. Warum auch. Es hat gedauert, bis ich da wieder reingekommen bin.

Deswegen sah die allererste Seite in meinem ersten Bullet Journal auch so aus:

Ganz furchtbar, oder? Diese Schrift und die krummen Linien, und dann hab ich mich beim Banner rechts auch noch vermalt…

Aber es ist wirklich einfach eine Sache der Übung :) Wenn du dich dann sicherer fühlst, kannst du in dein erstes richtiges Bullet Journal starten.

Das Üben gibt dir nicht nur mehr Sicherheit…

…sondern bringt dir auch noch einen weiteren großen Nutzen. Ich habe schon oft gelesen, dass Leute z.B. einen Tracker gestartet haben und später feststellten, dass sie ihn überhaupt nicht benutzt haben.

Auch sowas stört den Perfektionisten in uns. Schließlich sind da ja jetzt Seiten verschwendet!

Wenn du dich vorher schon mal eingehend mit einigen Trackern oder Listen beschäftigst, indem du einfach nur versuchst, sie nachzumalen, merkst du vielleicht schon, was wirklich zu dir passen könnte und was nicht.

Natürlich kannst du das erst in der alltäglichen Nutzung zu 100% testen, um dir ganz sicher zu sein. Aber eine kleine Vorauswahl kannst du vorher sicher schon treffen. Nicht alles, was schön aussieht, passt auch zu dir und deinen Bedürfnissen.

Erstes Bullet Journal – und wenn du dich doch mal verschreibst?

Bei allem Üben wird es trotzdem vorkommen, dass du mal nicht richtig zufrieden bist mit einer Seite oder dich mal verschreibst. Das wird auf jeden Fall passieren, es ist schließlich absolut menschlich.

Verzweifle dann aber bitte nicht sofort und schmeiß dein Bullet Journal nicht in die nächste Ecke :)

Überleg dir, warum dir das Bullet Journal Konzept ursprünglich so gut gefallen hat. Was macht für dich den Reiz daran aus? Das könnte dann die Flexibilität des Systems sein oder dass du alle deine Termine, Notizen und To Do’s an deinem Ort hast. Oder auch etwas ganz anderes – das kannst aber nur du selber wissen.

Mach dir bewusst, warum du ein Bullet Journal starten wolltest. Was hat dich dazu bewegt, zu sagen: „Ja, das möchte ich auch!“?

Und dann überleg nochmal, ob es wirklich so schlimm ist, dass du dich einmal verschrieben hast. Entweder machst du dann Tip-ex über die Stelle oder klebst ein bisschen Washi Tape drüber. Und dann fängst du einfach nochmal von vorne an :)

So habe ich mein Calendex-Problem gelöst

Nachdem die Überschrift meiner 52-Wochen-Sparchallenge einmal auf der Seite war, hat mein Calendex leider nicht mehr drauf gepasst. Ich musste mir also etwas anderes überlegen.

Es hat tatsächlich ein paar Tage gedauert, bis mir eine Lösung eingefallen ist. Eigentlich wollte ich die Doppelseite einfach zukleben und so tun, als wäre da nichts gewesen. Das hatte ich aber nach ein paar Tagen immer noch nicht gemacht und dann ist mir etwas besseres eingefallen:

Mit dem Washi Tape habe ich die falsche Überschrift überklebt (wie du siehst scheint sie noch immer ein bisschen durch, aber nicht so, dass es störend ist) und dann den Songtext von „Thinking Out Loud“ von Ed Sheeran auf die Doppelseite geschrieben.

Ich bin sehr zufrieden mit dieser Lösung und freue mich darüber immer sehr, wenn ich mir die Seite angucke. Mein Bullet Journal ist bei weitem nicht „perfekt“, aber ich liebe es trotzdem und es sorgt sogar dafür, dass ich hin und wieder etwas kreativ werde – und ich hätte noch vor einigen Monaten nicht gedacht, dass überhaupt eine kreative Ader in mir steckt.

Hast du auch negative Gedanken, die dich davon abhalten, dein erstes Bullet Journal zu starten? Und wenn ja, hast du es trotzdem gemacht oder zweifelst du noch immer? Ich freue mich auf deinen Kommentar :)

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2 Kommentare zu „Kann ich wirklich ein Bullet Journal starten?“

  1. Hallo ihr Zwei!
    Ich habe jetzt einige Zeit auf eurem Blog gestöbert. Und ja, auch ich dachte: „Ein Bullet Jounal anfangen? Das wäre toll, aber… hübsch würde das nicht werden. Außerdem habe ich schon einen Kalender für nächstes Jahr!“

    Nachdem ich diesen Beitrag hier gestern Abend gelesen habe, habe ich aber beschlossen, für nächstes Jahr eine Kombination aus herkömmlichem Kalender und BuJo zu starten. Da der Kalender für meine Verhältnisse wirklich teuer war und auch schon die wichtigsten Termine für 2018 drin stehen, ist verschenken keine Option mehr. Aber Tracking-Listen haben darin tatsächlich keinen Platz, genauso wenig wie Leselisten, Zitate, und das Problem mit den zu kurzen Wochenenden.
    Vermutlich wird es tatsächlich erst mal auf einen A5-College-Block hinauslaufen. Den nutze ich ohnehin für viele To-Do-Listen (die hoffentlich ab dem 1.1. in meinen Kalender umziehen können :D) und habe ihn somit aus Gewohnheit schnell zur Hand.

    Mit der Lösung kann ich ganz gut leben, glaube ich. Damit kann ich austesten, lernen UND mir vor allem überlegen, ob ich für 2019 wieder einen Kalender möchte – oder dann voll in das Bullet Journaling durchstarte.

    Vielen Dank, dass ihr zwei eure Erfahrungen mit uns teilt!

    Liebe Grüße,
    Magdalena

    1. Liebe Magdalena,
      danke für deinen ausführlichen Kommentar! Eine Kombination aus beidem klingt spannend. Berichte gerne, wie das für dich funktioniert – wir freuen uns immer über Erfahrungen und Tipps von anderen :)
      Liebe Grüße
      Lea

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